Stammtisch 14. April 2009: Vortrag Sabine Minninger: „Die kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus – die Verantwortung der Reisebranche“
Das schnelle Wachstum der Tourismusbranche bringt nicht nur ökonomische Vorteile, sondern ist auch verantwortlich für ein beträchtliches Ausmaß an negativen sozio-kulturellen Auswirkungen. Ein Beispiel dafür, welches vor allem in den letzten Jahren zu einem gravierenden Problem wurde, ist die sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus. Der international boomende Tourismus ist zwar nicht Ursache des aufgetretenen Phänomens „Kindersextourismus“, erleichtert aber Freiern aus der ganzen Welt den Zugang zu Kindern in ärmeren Ländern, die zur Prostitution gezwungen werden. Somit trägt auch die Tourismusbranche ihre soziale Verantwortung für die Kinderprostitution im Tourismus als Motor einer illegal wachsenden Kindersextourismus-Branche. Die alarmierend steigende Anzahl von Kindern, die jedes Jahr zur Prostitution gezwungen werden, gaben Anlass, dieses Thema zu enttabuisieren und aktiv zu bekämpfen. Die Tourismusbranche, deren Dienstleistungen Kindersextouristen missbrauchen, wurde aufgefordert zu handeln und ihren Kunden gegenüber zum Ausdruck zu bringen, dass sie sich von dieser Art von „Serviceleistung“ klar distanzieren. ECPAT – die Arbeitsgemeinschaft zum Schutz von Kindern gegen kommerzielle sexuelle Ausbeutung hat einen Verhaltenskodex für die Reisebranche entwickelt, der in den letzten Jahren als wirksamstes Instrument zur Umsetzung von Kinderschutzmaßnahmen umgesetzt wird.
In diesem Vortrag soll das weltweite Ausmaß des Problems aufgewiesen werden, die Hintergründe und Ursachen des Problems, wie die Folgen für die Opfer, aber auch was die Reisebranche und jeder einzelne tun kann um dieses Verbrechen zu bekämpfen.
Sabine Minninger ist Diplom Geographin